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Vollständiger Projekttitel: "Die Many-Labs-Megastudie zur Förderung des Klimaschutzes auf der ganzen Welt".
Projektteam/Partner*innen: Dieses Projekt wird geleitet von Kimberly Doell (Postdoc an der SCAN-Unit), Madalina Vlasceanu und Jay Van Bavel (New York University). Weltweit mehr als 250 Forscher*innen sind daran beteiligt, inklusive Ekaterina Pronizius, Boryana Todorova, Jonas Nitschke, Lukas Lengersdorff, Sari Nijssen, Sandra Geiger, Stefan Schulreich, Nace Mikus und Claus Lamm (hier finden Sie eine vollständige Liste der Mitarbeiter*innen).
Institut/Arbeitsbereich: Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden.
Worum geht es in diesem Projekt? Ziel dieser internationalen Zusammenarbeit ist es, die Wirksamkeit von 11 Verhaltensinterventionen zur Förderung des Klimaschutzes in 60 Ländern zu testen.
Warum ist dieses Projekt wichtig? Die Klimakrise erfordert dramatische und globale kollektive Verhaltensänderungen. Es wurden viele verhaltenspsychologische Maßnahmen vorgeschlagen, aber es ist nicht klar, welche am wirksamsten sind, um kollektives Verhalten zur Eindämmung des Klimawandels auf der ganzen Welt zu fördern (z.B. Änderungen von Überzeugungen und Verhaltensweisen).
Abstract: Um zu verstehen, wie Maßnahmen des Klimaschutzes gefördert werden können, haben wir die Effekte von 11 Crowdsourcing-basierten Interventionen dahingehend getestet, wie diese sich auf vier zentrale mit dem Klimaschutz verbundene Verhaltensaspekte auswirken: die Überzeugung zum menschgemachten globalen Erwärmung, die Unterstützung von politischen Maßnahmen gegen den Klimawandel, das Teilen von Klimaschutz-Information auf sozialen Medien, und das Ausführen einer anstrengenden Aufgabe, bei der proportional zur Anstrengung Bäume gepflanzt wurden. Bei der Studie mit 54.658 Teilnehmer*innen aus 60 Ländern stellten wir fest, dass die Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen davon abhing, wie sehr die Menschen an den Klimawandel glaubten und welcher Verhaltensaspekt gefördert werden sollte. So wurde der Glaube an den Klimawandel am stärksten durch die Verringerung der psychologischen Distanz gestärkt, die Unterstützung politischer Maßnahmen wurde am stärksten durch das Schreiben eines Briefes an ein fiktives Mitglied einer zukünftigen Generation erhöht, und das Teilen von Klimaschutzinformationen auf sozialen Medien wurde am stärksten durch die Auslösung negativer Emotionen angeregt. Mehrere Interventionen führten jedoch dazu, dass das Ausmaß der Anstrengung in der Aufgabe, mit der Bäume gepflanzt werden konnten, verringert wurde. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass wirksame Interventionen auf die Merkmale der Zielgruppen und die angestrebten Verhaltensänderungen zugeschnitten sein müssen.
Erklärung in "Leichter Sprache": Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für die Menschheit. Die Menschen müssen ihr Verhalten ändern, um ihn zu bekämpfen. Wissenschaftler*innen haben viele verschiedene Methoden zur Verhaltensänderung (sogenannte Interventionen) entwickelt. Aber es ist nicht klar, welche davon in vielen verschiedenen Ländern und Kulturen gut funktionieren. In diesem Projekt arbeiteten über 250 Wissenschaftler*innen in 60 verschiedenen Ländern zusammen. Sie haben getestet, wie gut 11 verschiedene Maßnahmen nachhaltiges Verhalten fördern. Es gab keinen eindeutigen Sieger bei all diesen Ergebnissen. Wie gut die Maßnahmen funktionierten, hing davon ab, wie sehr die Menschen ursprünglich an den Klimawandel glaubten. Eine deutliche Mehrheit dieser Menschen glaubt nicht nur an den Klimawandel (83 %). Sie unterstützt auch verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung seiner Auswirkungen (69 %). Zusammengenommen sind diese Ergebnisse ein sehr guter Beweis dafür, dass die Öffentlichkeit für eine Klimareform bereit ist.