Es war keine leichte Kost, die beim gemeinsam mit der Studierenden-Vertretung organisierten Filmabend der Fakultät für Psychologie gezeigt wurde. "My life my lesson" der schwedischen Regisseurin Âsa Ekman (2. Foto von oben) begleitet die Jugendliche Felicia (Screenshot 4. Foto), die schon in jungen Jahren psychischer Gewalt ausgesetzt war. Beide Eltern sind drogenabhängig, der Vater schlägt die Mutter und bedroht die Familie. Es geht um Ängste, unerfüllte Hoffnungen und die perfekten Augenbrauen als Lebensmittelpunkt. Ein Hin und Her zwischen Frauenhaus, Therapie und Gerichtssaal.
Im Anschluss an den Film gab es eine von Dorothea König geleitete Podiumsdiskussion mit dem Klinischen- und Gesundheitspsychologen Johannes Schröer, dem Leiter des Wiener Kinderschutzzentrums, Philipp Schwärzler und der Geschäftsführerin der Wiener Frauenhäuser, Andrea Brem (Foto unten).
Brem gab zu: "Ich habe 30 Jahre Erfahrung mit diesem Thema, aber solche Geschichten machen mich immer noch betroffen." Schwärzler hob die realistische Darstellung des Films hervor, die viele Parallelen zu seinen beruflichen Erlebnissen aufwies: "Bei einem Fall, wie jenem von Felicia, hat man oft verschiedene Problemfelder zu bearbeiten. Da geht es um emotionale Verwahrlosung, fehlende Tagesstruktur, Abhängigkeiten und natürlich auch um eine sozial prekäre Situation." Auf die Frage aus dem Publikum, wie man psychische Gewalt überhaupt "beweisen" könne, antwortete Schröer: "Psychische Gewalt ist oft nur eine Begleiterscheinung. Das heißt, in den meisten Fällen geben auch bestimmte körperliche Verletzungen Hinweise darauf."
Doch es ging - zum Glück - nicht nur um negative Aspekte. "Wir stellen immer wieder fest, welche unglaublichen Selbstheilungskräfte gerade Kinder haben", so Brem mit einem positiven Schlusswort. Das Organisationsteam unter der Leitung von Prof. Germain Weber mit Alina Dorsch (1. Foto, links) und Dominic Huck (1. Foto, rechts) durfte sich über einen gelungenen Abend freuen!