Persistente, mobile Stoffe (PM) gelten als ernsthafte Bedrohung für die Gewässer der Erde. Der europäische "Green Deal" enthält eine breit angelegte Initiative zur Regulierung von Chemikalien wie PM-Stoffen im Hinblick auf die Wasserverschmutzung. Deshalb wurde das H2020-Forschungsprojekt "ZeroPM: Zero pollution of Persistent, Mobile substances" ins Leben gerufen. Es umfasst 15 Partner aus dem Universitäts-, Forschungs- und Technologiebereich.
An der Universität Wien sind Prof. Sabine Pahl (Stadt- und Umweltpsychologie; PI) und Mathew White, BSc MSc PhD (Vienna Cognitive Science Hub; Co-I) in das Projekt involviert. Ihre Aufgabe ist es vor allem, die gesellschaftlichen Akteure in Bezug auf die Verwendung von PFAS und PM-Stoffen zu sensibilisieren. Das soll in 3 Schritten erfolgen:
- Schaffung einer Evidenzbasis für die Risiko- und Nutzenwahrnehmung der relevanten Interessensgruppen, einschließlich der Industrie, der Aufsichtsbehörden und der Öffentlichkeit in drei Ländern (Schweden, Deutschland und den Niederlanden). Dies soll mittels einer quantitativen Erhebung passieren, um die Wahrnehmung von Risiken und Nutzen besser verstehen zu können und um die Bereitschaft und die Reaktionen auf potenzielle Veränderungen vorherzusagen.
- In einem zweiten Schritt wird das Konzept des essentiellen Nutzens in der Industrie, bei den Regulierungsbehörden und in der Öffentlichkeit analysiert. Welche Produkte und Anwendungen sind wirklich so wichtig, dass wir PM-Chemikalien in der Nutzung akzeptieren? Es werden Interviews und Erhebungen mit Experten und Nicht-Experten durchgeführt.
- Im dritten Schritt wird eine Reihe von Folgeexperimenten durchgeführt, um Best-Practice-Kommunikation für ausgewählten PFAS- und PM-Stoffe zu entwickeln. Es wird etwa die Bereitschaft getestet, Produkte mit einem PM-Etikett zu kaufen, das von ZeroPM unter psychologischen Richtlinien entworfen wurde. Die Auswirkungen solcher Warnhinweise werden mit anderen Kennzeichnungen und Produkten ohne Kennzeichnung verglichen.
Gesamtziel ist es, der Verschmutzung der Gewässer durch PM-Stoffe Einhalt zu gebieten. Die Dauer des Projekts beträgt fünf Jahre.