Im Lauf des Lebens fügen wir unserem bestehenden Wissen ständig neue Informationen hinzu. Was bei Erwachsenen dabei im Gehirn passiert, hat die Forschung bereits ausführlich untersucht. Offen war bisher aber, wie Babys durch unerwartete Ereignisse lernen können und was dabei im Gehirn passiert.
Dieser Frage ist Prof. Stefanie Höhl (Entwicklungspsychologie) mit KollegInnen vom MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften und der FU Berlin in einer aktuellen Studie nachgegangen. Ergebnis: Beobachten sie etwas Unerwartetes, schwingen schon bei neun Monate alten Babys die gleichen Gehirnwellen wie in Erwachsenenköpfen. "Demnach spielt der Theta-Rhytmus schon sehr früh eine grundlegende Rolle beim Beobachten von neuen, unerwarteten Informationen", so Höhl. Jetzt wollen die ForscherInnen untersuchen, ob Babys durch eine visuelle Anregung des Theta-Rhythmus besser lernen können.